2025 wird die frühe Wikingerzeit auf Schloss Gottorf erlebbar
2024 war ein für die Museen der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen überaus erfolgreiches Jahr. Erstmals seit Gründung der Stiftung im Oktober 1999 erreichten alle Museen zusammen mehr als eine halbe Million Besuchende. Das Erreichen dieser Rekordmarke ist umso höher zu bewerten vor dem Hintergrund, dass im Wikinger Museum Haithabu mit 160.500 Besuchenden knapp 20.000 Menschen weniger kamen als im Vorjahr. Schloss Gottorf dagegen bescherte Joana Vasconcelos‘ Le Château des Valkyries zwischen Mai und November mit über 45.000 Gästen die erfolgreichste Kunstausstellung der letzten 25 Jahre. Die Walküren der portugiesischen Starkünstlerin trugen wesentlich dazu bei, dass die Landesmuseen in Schleswig im Vergleich zu 2023 einen Zuwachs von 47 Prozent (145.000) zu verzeichnen haben. Um fast drei Prozent nach oben entwickelten sich auch die Zahlen des dritten Landesmuseums in Schleswig-Holstein – fast 132.000 Besuchende kamen ins Freilichtmuseum Molfsee. Ebenso positiv setzte das Jüdische Museum in Rendsburg seinen Aufwärtstrend fort. Im Jahr eins der neuen Dauerausstellung zur Geschichte der Jüdinnen*Juden in SH gingen die Besuchszahlen weiter nach oben. 7100 Menschen kamen 2024 in die ehemalige Synagoge.
2025 zeichnet die Archäologie verantwortlich für die Highlightausstellung des Jahres. Schatzfunde aus Gold und Silber, Jahrhunderte alte Schriften und der sensationelle Nachdruck eines 68 Meter langen Weltdokuments: Ab 16. April 2025 dreht sich alles um die späte Wikingerzeit, die Liste spektakulärer, noch nie oder nur in Teilen in Deutschland gezeigter archäologischer Funde ist lang. Auf bisher einmalige Art und Weise zeichnet das gemeinsame Projekt des Museums für Archäologie Schloss Gottorf, des Wikinger Museums Haithabu und des Leibniz-Zentrums für Archäologie Mainz (LEIZA) den tiefgreifenden Wandel im Gebiet um Haithabu und Schleswig im 11. Jahrhundert nach. Wikingerdämmerung – Zeitenwende im Norden präsentiert bis 2. November im Kreuzstall und in der Reithalle auf über 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche herausragende archäologische Funde und aktuelle Forschungsergebnisse. Zu sehen sein werden 1000 Jahre alte Exponate aus Haithabu, Schleswig und dem nördlichen Schleswig-Holstein, sowie wertvolle Exponate aus Museen, Archiven und Bibliotheken Deutschlands, Skandinaviens, Englands und Frankreichs.
Darüber hinaus fällt 2025 aber auch der Startschuss für den großen Gottorfer Erneuerungs- und Modernisierungsprozess. Denn ab 1. September 2025 bleibt das Schlossgebäude auf der Museumsinsel geschlossen, das große Ausräumen des Schlosses beginnt, erst danach Anfang 2026 werden dann im Schloss und in der Nordost-Ecke hinter dem Schloss die Arbeiten für den Erweiterungsbau und die Sanierung der Schloss- und Ausstellungsräume beginnen.
Ganz wichtig: Wenn auch das Schloss ab September nicht mehr zur Verfügung steht für die Kunst, die Archäologie oder auch für Hochzeiten oder Orgelkonzerte in der Schlosskapelle – der Betrieb auf der Museumsinsel geht weiter. Wechselnde Sonderausstellungen finden in der Reithalle statt, das große Angebot der Archäologie in der Nydamhalle bleibt aufrecht erhalten, und zwischen April und Ende Oktober sind der Barockgarten und das Gottorfer Globushaus an sechs von sieben Tagen in der Woche geöffnet. Darüber hinaus werden unter freiem Himmel auf der Museumsinsel weiterhin Veranstaltungen stattfinden – im Frühjahr gibt es am 18. Mai 2025 den nächsten Gottorfer Landmarkt und in einem Jahr um diese Zeit findet auf der Museumsinsel von Schloss Gottorf endlich wieder ein Weihnachtsmarkt statt!
Eine wichtige Entscheidung des Stiftungsvorstands wird bereits zum 2. Januar 2025 umgesetzt. Aus Kostengründen – die Landesmuseen müssen im kommenden Jahr wie viele Kultureinrichtungen in Schleswig-Holstein von einer Kürzung der Landeszuschüsse um 5 Prozent ausgehen – haben sich Geschäftsführerin Svenja Kluckow und ihr Vorstandskollege Dr. Thorsten Sadowsky entschieden, die Öffnungszeiten einiger Museen der Stiftung um eine Stunde zu verkürzen. Sie finden die aktuellen Öffnungszeiten auf den Internetseiten der jeweiligen Einrichtung unter Besuch. Unter anderem öffnen die Museen auf Schloss Gottorf künftig um 11 Uhr statt um 10 Uhr. Für Kindergärten und Schulklassen aber ändert sich nichts: Wer den Klassen- oder Gruppen-Besuch im Museum ankündigt und bucht wird wie bisher auch um 9 Uhr kommen dürfen.