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Gottorfer Globus und Barockgarten

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Globushaus und Garten © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Barockgarten, Globushaus, Herkulesteich © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Globus von Innen © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen / Marcus Dewanger
Barockgarten, Globushaus, im Hintergrund Schloss Gottorf © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Globus, Blick auf Herkulesteich © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Szenen aus dem 360-Grad-Film zur Entstehung der Globus-Idee
Szene aus der VR-Anwendung: Friedrich III. und Olearius planen den Globus © TRIAD Berlin

Wunderwerke des Barock in Sichtweite des Schlosses

Der Gottorfer Globus ist im 17. Jahrhundert weltberühmt gewesen. Er gilt als das erste Planetarium der Geschichte. Der 2005 eröffnete Nachbau dieses astronomischen Wunderwerks fasziniert heute nicht weniger. Das Gleiche gilt für den rekonstruierten Barockgarten, der ihn umgibt und der 2007 wieder eröffnet wurde. Globus und Garten befinden sich in Sichtweite von Schloss Gottorf und sind über einen kurzen Fußweg von der Museumsinsel aus zu erreichen.

Der Gottorfer Globus

Er galt vor rund 350 Jahren als astronomisches Wunderwerk: der Gottorfer Globus. Das erste Planetarium der Geschichte steht für die Weltoffenheit Friedrichs III., unter dessen Herrschaft Gottorf im 17. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Fürstenhöfe und kulturellen Zentrum in Nordeuropa geworden ist. Der weitgehend originalgetreue Nachbau, den es heute nahe der Museumsinsel gibt, begeistert die Besucher*innen noch immer.

Mit einem Durchmesser von drei Metern bot die Kugel auf ihrer Außenfläche die Kartographie der damals bekannten Welt, während sie im Inneren figürlich ausgeschmückt einen vollständigen Sternenhimmel des 17. Jahrhunderts zeigte. Die gleichzeitige Darstellung von Erde und Himmel war seinerzeit einzigartig.  Als sich nach 1713 – die Gottorfer verloren an der Seite Schwedens den Großen Nordischen Krieg ­–  Zar Peter der Große den Globus zum Geschenk erbat, endete am Gottorfer Hof die Glanzzeit des Barock.

2005 kehrte der Globus zurück – als Rekonstruktion. Damals eröffneten die Landesmuseen nördlich des Schlosses im Barockgarten das neue moderne Globushaus und einen originalgetreuen Nachbau des Globus, in dem die Besucher*innen wie einst der Herzog Platz nehmen und eine achtminütige Fahrt um die Erde unternehmen können.

Seit 2005 hat sich die Vermittlung der Geschichte des ersten Sternentheaters der Welt weiterentwickelt. Es werden mehrsprachige Hörführungen und Audioguide-Geräte angeboten. Zudem sind Globus und Globushaus im Sommer 2019 in das digitale Zeitalter gestartet: Mit VR-Brillen können die Besucher*innen auf Entdeckungsreise ins Barock-Zeitalter gehen und die Zeit, als der wissenschaftsliebende Herzog Friedrich III. und sein legendärer Hofmathematiker Adam Olearius mit dem Bau des bis dahin einzigartigen begehbaren Riesenglobus das erste Planetarium der Geschichte entwickelten, als 360-Grad-Erlebnis entdecken. Bevor die Gäste für die Fahrt in der Riesenkugel Platz nehmen, können sie in einem der Drehsessel mit Hilfe der Spezialbrille die aufwendig gezeichnete Geschichte über das Entstehen des Globus‘ am Hofe Friedrichs III. erleben.

Der Barockgarten

Die Gottorfer Schlossinsel war im 17. Jahrhundert umringt von prächtigen Gärten. Ab 1637 – mitten im Dreißigjährigen Krieg – ließ Herzog Friedrich III. rund 500 Meter nördlich der Schlossinsel einen ganz besonderen Garten, das sogenannte Neue Werk anlegen. Der Garten bestand zunächst nur aus Herkulesteich, ebenerdigem Parterre, in dessen Zentrum ein achteckiger Pavillon stand, und einer höhergelegenen Gartenterrasse. Dies ist der Vorläufer des heutigen Barockgartens.

Friedrich III., unter dessen Herrschaft Gottorf nicht nur zu einem der bedeutendsten Fürstenhöfe Nordeuropas aufstieg, sondern auch zu einem kulturellen und wissenschaftlichen Zentrum geworden war, ließ diesen kleinen Garten anlegen, um dort viele im 17. Jahrhundert noch exotische Pflanzenarten zeigen zu können. Wie ungewöhnlich die Pflanzenvielfalt dieses Gartens war, belegt ein historischer Pflanzenatlas, der sogenannte Gottorfer Codex, den Friedrich III. bei dem Hamburger Blumenmaler Hans Simon Holtzbecker (gest. 1671) beauftragte.

Wie der Globus ist auch die geschichtsträchtige Gartenanlage wieder hergestellt worden. Sie wurde am 27. September 2007 eröffnet. Dafür konnten ihre überlieferte Gartenarchitektur und sogar einige der ursprünglichen und erhaltenen Pflanzen herangezogen werden. Seit 350 Jahren ohne Pflege hatten sich auf dem Gelände des ehemaligen Gottorfer Barockgartens aus der Vielfalt fremder Pflanzen immerhin rund 20 Arten erhalten – ein lebendige Nachlass der hohen botanischen Kultur am Hof der Gottorfer Herzöge.

Kontakt: Gottorfer Globus und Barockgarten / Museumsinsel Schloss Gottorf, Schlossinsel 1, 24837 Schleswig, Information, Reservierung, Buchung: +49 (0) 4621 813 222; service@landesmuseen.sh, www.landesmuseen.sh.

Pressekontakt: Frank Zarp, Pressesprecher, frank.zarp@landesmuseen.sh, Telefon: +49 (0) 4621 813 208, Mobil: +49 (0) 170 336 1424

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