Immendorffs Affen ziehen in den Schleswiger Barockgarten ein
Skulpturen bleiben vier Jahre beim Globushaus
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf freut sich über einen gewichtigen Skulpturen-Zuwachs. Für die nächsten vier Jahre ist eine fünfköpfige Affenherde – geschaffen 2002 von Jörg Immendorff (1945-2007) – in Schleswig zu Gast, wo die Figuren prominent im Globusgarten mit seinem wachsenden Skulpturenpark präsentiert werden. Die fünf Affen von Jörg Immendorff sind Leihgaben der Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf, 14959 Trebbin.
Die aufwendigen Sockel heben sich in ihrer Formgebung, durch die Orientierung an der Formenlehre Andrea Palladios, deutlich von den einfachen Plinthen auf den nördlichen Terrassen des Gartens ab und bieten den Affen eine ideale Bühne, auf der sie mit ihren gestenreichen Posen die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich ziehen. Die wilde Affen(Künstler)horde wird den Garten in Besitz nehmen.
Die Plastiken gehören zu einer umfangreichen Serie, in der sich Immendorff augenzwinkernd mit Künstlerkollegen auseinandersetzt, wie unschwer an dem Namen der Affen - Kurt (Schwitters), Caspar(David Friedrich), Jörg (Immendorff), Constantin (Brancusi) und Giorgio (de Chirico) - aber auch an charakteristischen Gesten zu erkennen ist. Immendorf greift mit diesen Arbeiten eine Bildtradition auf, die mit dem Gemälde "Affen als Kunstrichter" aus dem Jahr 1889 von Gabriel von Max (1840-1915), Pinakothek München, einen prominenten Vorläufer hat. Menschliche Verhaltensweisen werden in tierischen Gesten und Posen gespiegelt und dadurch karikierend überzeichnet. Das Besonderheiten und Absonderlichkeiten menschlicher Verhaltensweisen - auch der Künstler - kann im Tierbild ungeschminkt zum Ausdruck gebracht werden.
Öffnungszeiten des Barockgartens
Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr
Sonnabend und Sonntag von 10 bis 18 Uhr