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Jüdisches Museum in Rendsburg

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Thora
Die Dauerausstellung im Jüdischen Museum in Rendsburg.
Die Gegenwart nimmt einen großen Raum in der Ausstellung ein und soll die Vielfalt von Judentum und jüdischem Leben abbilden. Jüdische Menschen berichten von ihrem Leben in Schleswig-Holstein.
Die Dauerausstellung im Jüdischen Museum in Rendsburg.
Die Adler-Apotheke in Ahrensburg wird 1940 zwangsverkauft. 1950 erhält Gertrud Eickhorst sie nach jahrelangem Kampf zurück. Unter den seelischen und körperlichen Folgen der Verfolgung leidet Gertrud Eickhorst ihr Leben lang.
Kippah und Kiddusch-Bescher

„400 Jahre Gegenwart. Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein“ – ist der Titel der Dauerausstellung im Jüdischen Museum in Rendsburg. Es versteht sich als ein Ort der historisch-politischen Bildung, in dem aktuelle Themen aufgegriffen, neue Inhalte und gesellschaftliche Impulse gesetzt werden sollen. „Wir möchten grundsätzlich alle Menschen erreichen. Dabei geht es nicht nur um die Beschäftigung mit dem Judentum und jüdischer Geschichte. Wir beschäftigen uns mit vielen gesellschaftlich höchst relevanten Themen“, sagt Museumsleiter Jonas Kuhn. Er und sein Team laden dazu ein, jüdische Gegenwart und Geschichte in Schleswig-Holstein zu entdecken – mit historischen Fakten, neuen Einblicken und ungewohnten Perspektiven.

Jüdinnen und Juden, ihr Selbstverständnis und ihre Positionen heute und in der Vergangenheit werden sichtbar. Ein Schwerpunkt der Vermittlung ist die Verfolgung von Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit. Ein weiterer: Heutige Formen von Antisemitismus zu erkennen und sich zu positionieren.

Seit mehr als 400 Jahren leben Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Schleswig-Holstein - im Vergleich zu anderen Regionen eine kurze Zeit. Die Ausstellung thematisiert die Anfänge der jüdischen Lebens in Schleswig-Holstein ab Ende des 16. Jahrhunderts, den Kampf um gleiche Rechte und die Integration in die Mehrheitsgesellschaft, erzählt von jüdischem Leben während der Kaiserzeit und der Weimarer Republik. Rassistischer Antisemitismus wurde zu dieser Zeit in allen Schichten salonfähig und nahm mit den Jahren stetig zu, bis er schließlich in der Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Jüdinnen und Juden während der Zeit des Nationalsozialismus mündete.

Nach 1945 war Schleswig-Holstein oft nur eine Zwischenstation vor der Auswanderung aus Europa. Bleiben wollten die wenigsten im Land der Täter*innen. Erst seit den 1990er Jahren finden Jüdinnen und Juden vor allem aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion in Schleswig-Holstein ein Zuhause und haben für neues aktives Leben in den jüdischen Gemeinden gesorgt.

Die Gegenwart nimmt deshalb auch einen großen Raum in der Ausstellung ein und soll die Vielfalt von Judentum und jüdischem Leben abbilden. Immer mehr Jüdinnen und Juden wünschen sich so gesehen zu werden: vielfältig und einzigartig. Sie wehren sich gegen einseitige Vorstellungen und Bilder. Inspiriert durch viele Gespräche präsentiert das Museum Antworten, Themen und Positionen. Wichtige Impulse und Ergebnisse für die Dauerausstellung des Musuems ergab vor allem die Zusammenarbeit mit den beiden jüdischen Landesverbänden, der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden Schleswig-Holstein.

Das Jüdische Museum in Rendsburg gehört zu den ersten Jüdischen Museen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik gegründet worden sind. Es ist seit 1988 in der einzigen ursprünglich erhaltenen Synagoge Schleswig-Holsteins zuhause - ein historischer Ort, Baudenkmal und eine Gedenkstätte. Zum Gebäudeensemble des ehemaligen Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Rendsburg gehören die Talmud-Tora-Schule von 1830 sowie die einzige ursprünglich erhaltenen Synagoge Schleswig-Holsteins. Sie ist im Jahre 1844/45 erbaut worden – und damit noch vor der Zeit der sogenannten Emanzipation, der gesellschaftlich und rechtlichen Gleichstellung von Jüdinnen*Juden. Deswegen fügt sich das Gebäude recht unauffällig in den Straßenzug ein. Die Religionsausübung war damals erlaubt, sollte aber möglichst unauffällig sein.

Jüdisches Museum

Prinzessinstraße 7–8
24768 Rendsburg

Information, Reservierung, Buchung: 04331/440 430; service@landesmuseen.sh

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr

Fotohinweis:

Bitte beachten Sie für die Veröffentlichung das Copyright © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen / Marcus Dewanger

 

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