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  • Zwischen Sommer und Herbst 2022 und 2023 haben Teams des Zentrums für Baltische und Skandinavische Archäologie zusammen mit dem Archäologischen Landesamt die Überreste des wohl ältesten Schleswig-Holsteiners gefunden und ausgegraben.

Dem ältesten Schleswig-Holsteiner auf der Spur

Rund ein Jahr ist es her, dass sich ZBSA-Wissenschaftler Dr. Harald Lübke zusammen mit seinem Grabungsteam wieder einmal aufmachte in den Süden Schleswig-Holsteins. Ziel der Fahrt: das Duvenseer Moor im kleinen Dorf Lüchow im Kreis Herzogtum Lauenburg. Auf dem Grundstück der Landwirtsfamilie von Paul Petersen wollen sie eine jahrzehnte andauernde Spurensuche fortsetzen. Und dann die Sensation: Den entscheidenden Hinweis liefert letztlich ein unverkennbarer Oberschenkel-Knochen - Projektleiter Harald Lübke und seine Mitstreiter entdeckten ein etwa 10.500 Jahre altes Brandgrab mit menschlichen Knochen. "Wir haben den ältesten bekannten Norddeutschen gefunden", legt sich Lübke damals fest und löste in der Folge für Monate ein riesiges Medieninteresse aus. Die Menschen in den Gemeinden ums Duvenseer Moor herum haben sich zwischenzeitlich auf einen Spitznamen für den ältesten Schleswig-Holsteiner geeinigt. Von "Lüchi" sprechen sie hinter vorgehaltener Hand.

Vor kurzem setzten Lübke und sein Team ihre Arbeit auf dem Acker von Paul Petersen fort und wieder dauerte es weniger als eine Woche bis zur nächsten sensationellen Entdeckung. „Wir haben eine Hirschgeweihmaske, eine Kappe, gefunden. Getragen wurde so etwas auf der Jagd, um sich noch dichter an die Beute heranpirschen zu können“, verkündete Lübke am 23. August 2023. Da der neueste Fund in einer tiefer liegenden Erdschicht gemacht wurde, gehen die Experten davon aus, dass die Hirschgeweihkappe nichts mit "Lüchi" zu tun gehabt hat. Doch spätestens jetzt ist Harald Lübke sicher: Hier in Lüchow haben Menschen vor über 10.000 Jahren gewohnt, gefischt und gejagt. Die Kappe wurde umgehend in einem 60 mal 60 Zentimeter großen und 20 Zentimeter hohen Block aus der Erde entnommen und nach Schloss Gottorf in die Archäologische Zentralwerkstatt gebracht. Eine Maske dieser Art ist auf schleswig-holsteinischem Boden noch nie gefunden worden. 

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