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Schloss Gottorf und die Museumsinsel

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Blick auf das Schloss und die Museumsinsel © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen / Bodo Nitsch
Hauptportal Schloss Gottorf mit Ausschnitt von HD Schrader: Kubushochzeit (Stahl, rot lackiert, 1986, Höhe 262 cm) HD Schrader: Kubushochzeit (Stahl, rot lackiert, 1986, Höhe 262 cm) © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Schloss Gottorf im Sommer © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Schloss Gottorf im Winter © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Der Hirschsaal auf Schloss Gottorf
Hirschsaal von Schloss Gottorf © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen / Marcus Dewanger
Kreuzgang mit gotischen Skulpturen und bemalten Holztafeln in einem historischen Museum
Gotische Halle © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen / Marcus Dewanger
Historisches Gemälde mit religiöser Szene in einem Museum
Cranachsaal (Lucas Cranach der Ältere: Christus segnet die Kinder, vor 1537) © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen / Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
Foto in den Ausstellungsraum mit Bildern
Sammlung Horn © Elmer de Haas
Kind von Windeby © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen
Das Nydamboot
Nydamboot © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen

Zwei Landesmuseen unter einem Dach: Sowohl die Archäolog*innen als auch die Kunst- und Kulturhistoriker*innen Schleswig-Holsteins sind auf der Gottorfer Museumsinsel in Schleswig mit ihren Sammlungen und Forschungsschwerpunkten vertreten. Spektakuläre Funde wie das Nydamboot oder die Moorleichen werden ebenso gezeigt wie kunsthistorisch bedeutende Exponate aus der Geschichte Schleswig-Holsteins. Gleichzeitig präsentiert Schloss Gottorf Sonderausstellungen von national und international bedeutenden Künstlern.

Schloss Gottorf

Schloss Gottorf hat sich im Laufe seiner mehr als 800-jährigen Geschichte immer wieder dem Wandel der Zeit angepasst. So wurde aus der herzoglichen Burg eine Schlossanlage und aus dieser im 19. Jahrhundert eine Kaserne, bevor nach dem 2. Weltkrieg schließlich die Museen für Archäologie und für Kunst und Kulturgeschichte einzogen.

Erstmals erwähnt wurde die Burg Gottorf unter Bischof Occo um 1160. Unter Herzog Friedrich III. (1597 - 1656) entwickelte sich Gottorf zu einem der bedeutendsten Fürstenhöfe seiner Zeit. Das Schloss galt als eines der kulturellen Zentren Nordeuropas und der Gottorfer Riesenglobus, der Barock-Garten und die reichen Sammlungen der Kunstkammer und der Bibliothek in der Gotischen Halle waren berühmt. Der kulturelle Austausch wurde gefördert, Künstler und Gelehrte wie Adam Olearius an den Hof geholt, Handlungsreisende und Expeditionen bis in den Orient gesandt. Am Ende des 17. Jahrhunderts gab Friedrich IV. eine barocke Erweiterung der Anlage in Auftrag und unter anderem entstand der bis heute prägende Südflügel mit seiner imposante Fassade.

Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf gewährt einen einzigartigen Blick auf Höhepunkte der Kunst und Kulturgeschichte des nördlichsten Bundeslandes.

Von den rund 120.000 Exponaten des Museums werden ausgewählte Kunstwerke und Objekte auf mehr als 15.000 Quadratmetern auf der Schleswiger Schlossinsel präsentiert. Die Sammlung des Museums zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus. Sie birgt wahre Schätze und reicht von Kirchenkunst aus dem Mittelalter bis hin zu zeitgenössischer Malerei, von Möbeln bis hin zum Kunsthandwerk. Hervorzuheben sind die Fayencen des Ostseeraums, die Gemälde von Lucas Cranach, die Norddeutsche Galerie mit Künstlern, die einen Bezug zu Schleswig-Holstein haben, sowie die Schau der Stiftung Horn. Ihr hat Schloss Gottorf eine beeindruckende Auswahl an expressionistischen Werken von Nolde bis Rohlfs zu verdanken.

Die Sammlung von Rolf und Bettina Horn fand ihren Weg 1988 nach Schleswig. Heute umfasst die Sammlung etwa 450 Werke, woran grafische Arbeiten einen großen Anteil haben. Dabei wurde der zeitliche Rahmen der Sammlung auf einzelne wichtige Positionen der deutschen Kunst bis in die Gegenwart hinein erweitert.

Der Skulpturenpark auf der Schleswiger Schlossinsel präsentiert um das prächtige barocke Bauwerk des Schlosses herum mehr als 50 figürliche und ungegenständliche, teilweise monumentale Werke der Bildhauerkunst vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Unter den Schöpfern sind große Namen: Karl Hartung, Bernhard Heiliger, Hans Wimmer, Magdalena Abakanovicz, Daniel Spoerri und andere. 

Museum für Archäologie

Das Museum für Archäologie Schloss Gottorf besitzt mehr als 10 Millionen Funde aus 80.000 Jahren Menschheitsgeschichte. Viele davon sind im nördlichsten Bundesland entdeckt worden. In seinen Ausstellungen präsentiert das Museum ausgewählte Exponate, darunter sind so spektakuläre wie das Nydamboot und die Moorleichen, zu denen auch das Kind von Windeby zählt.

Forschung nimmt im Museum für Archäologie eine hohen Stellenwert ein. Sie ist häufig am Fundmaterial ausgerichtet und leistet einen Beitrag für zahlreiche Studienprojekte. Neben den archäologischen Methoden finden auch naturwissenschaftliche Analyseverfahren Anwendung. Die Schleswiger Archäolog*innen setzen einen Forschungsschwerpunkt auf zerstörungsfreie oder zerstörungsarme materialanalytische Untersuchungen. Langjährige Forschungsgrabungen, beispielsweise in Haithabu oder in der slawischen Zentralburg Starigard/Oldenburg, sowie Forschungsprojekte auf steinzeitlichen Siedlungen lieferten komplexe Informationen und große Fundmengen, deren Management zu einer zentralen Frage nachhaltiger Forschung geworden ist. Dafür entwickelt das Museum in Kooperation mit dem ebenfalls auf Schloss Gottorf ansässigen Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie die dreidimensionale Verknüpfung von Geometrie- und Sachinformationen in Geographischen Informationssystemen zu einem zentralen Schlüsselelement. Regelmäßig werden auch international ausgerichtete Tagungen zu speziellen Forschungsfragen veranstaltet.

Kontakt: Museumsinsel Schloss Gottorf, Schlossinsel 1, 24837 Schleswig, Information, Reservierung, Buchung: +49 (0) 4621 813 222; service@landesmuseen.sh, www.landesmuseen.sh.

Pressekontakt: Frank Zarp, Pressesprecher, frank.zarp@landesmuseen.sh, Telefon: +49 (0) 4621 813 208, Mobil: +49 (0) 170 336 1424

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