LEIZA-ZBSA – die Erfolgsgeschichte des Schleswiger Forschungs-Zentrums geht weiter
Am 1. Januar wird das ZBSA Teil des LEIZA und wechselt damit in die Trägerschaft der Leibniz-Gemeinschaft
Bereits im Gründungsjahr 2008 hatten die Verantwortlichen der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen und des Wissenschaftsministeriums in Kiel eine klare Vorstellung davon, wohin die Reise für das Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie, kurz ZBSA, gehen soll: „Über kurz oder lang gehört das ZBSA in die vom Bund finanzierte Leibniz-Forschungsgemeinschaft“, hieß es in einer der ersten Pressemitteilungen.
15 Jahre später geht dieser Wunsch nun in Erfüllung. Am 1. Januar 2024 wird das bislang zur Gottorfer Stiftung des Landes gehörende Zentrum ein fester Bestandteil des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA). Während das LEIZA, hervorgegangen aus dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum, seinen Hauptsitz in Mainz hat, wird der künftige neue Standort als LEIZA-ZBSA der Museumsinsel in Schleswig erhalten bleiben und nunmehr als Teil des Leibniz-Forschungsmuseums von Schloss Gottorf aus die Archäologie Nordeuropas erforschen.
Wie ihre Vorgänger so hat auch Schleswig-Holsteins aktuelle Ministerin für Wissenschaft und Forschung, Karin Prien, diese Entwicklung stets unterstützt und vorangetrieben. „Das ZBSA in die Leibniz-Gemeinschaft zu führen war von Anfang an unsere Vision und unser Ansporn. Es ist ein hervorragender Erfolg aller Beteiligten, mit der Integration des ZBSA in das LEIZA nun dieses Ziel zu verwirklichen. Der Zusammenschluss führt die beiden bereits renommierten Einrichtungen zu einer international einzigartigen archäologischen Forschungsinstitution zusammen, die ihresgleichen sucht. Für die Forschungs- und Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins ergibt sich hierdurch ein großes Potenzial und eine tolle Perspektive für sichtbar hochkarätige Forschungs- und Wissensvermittlung. Unser neuer und damit fünfter Leibniz-Standort ist eine große Bereicherung für den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein“, freute sich die zuständige Landesministerin.
Derzeit sind 36 Personen beim ZBSA beschäftigt, erst jüngst sorgten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Zentrums mit Ihren Entdeckungen für Schlagzeilen. Im nordfriesischen Wattenmeer scheint die Kirche des legendären versunkenen Ortes Rungholt gefunden worden zu sein, am südlichen Rand Schleswig-Holsteins wurden 2022 und 2023 im Duvenseer Moor die Überreste der wohl ältesten Grabstätte Norddeutschlands entdeckt und zum Teil ausgegraben.
„Die Gründung des ZBSA vor 15 Jahren war für unsere Stiftung von Anfang an eine Erfolgsgeschichte, und die wird nun unter einem noch größeren, sehr wichtigen Träger fortgeschrieben. Fast aus dem Stand heraus fanden von Beginn an junge wie erfahrene Wissenschaftler*innen aus vielen Ländern den Weg nach Schleswig, um als Teil eines internationalen Netzwerks für das ZBSA in Russland, Schweden, in Dänemark, der Slowakei oder auch in Norddeutschland archäologische Wissenschaft zu betreiben. Innovative Projekte entstanden, ehrgeizige Publikationen begleiteten und dokumentierten diese ganz besondere Arbeit der Archäologie. Das nun mit der Integration des ZBSA in das LEIZA eines der größten archäologischen Institute in Deutschland entsteht, macht uns in Schleswig auch ein bisschen stolz. Und das Beste daran ist: die ZBSA-Kollegen bleiben uns alle auf der Museumsinsel erhalten“, freuen sich die beiden Vorstände der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Svenja Kluckow und Dr. Thorsten Sadowsky, über die bevorstehende Integration.